Beim Heizungsersatz betrifft das neue Energiegesetz nur Häuser, die vor den 1990er Jahren gebaut und seither nie energetisch erneuert wurden. Das sind rund 40% der Wohngebäude. Die restlichen 60% sind befreit von den neuen Anforderungen. Bildlich sprechen wir von der «Villa Durchzug»: Häuser mit kaum isoliertem Dach/Estrich, alten Fenstern und/oder kalten Böden, die zu 100% fossil geheizt werden. Eine energetische Modernisierung bringt hier spürbar mehr Komfort und tiefere Nebenkosten. Gleichzeitig steigt der Gebäudewert markant.
Das neue Energiegesetz zielt auf den Heizungsersatz von rund 40% der Wohngebäude:
Öl- oder Gasheizungen sind weiterhin zulässig – in Neubauten und bei Sanierungen. Verlangt wird aber eine effiziente Nutzung von Öl und Gas oder ein teilweiser Ersatz mit erneuerbarer Energie. Deshalb haben Hauseigentümer die volle Wahlfreiheit, wenn sie ihre Heizung ersetzen: Sie können aus elf verschiedenen Standard-Lösungen auswählen. Acht davon verwenden teilweise oder ausschliesslich Öl oder Gas. Drei Lösungen setzen ausschliesslich auf erneuerbare Energien. Der Hauseigentümer entscheidet folglich, ob er die fossile Heizung z. B. mit einer Solaranlage ergänzen, die Fenster ersetzen oder auf ein anderes Heizsystem wechseln will. So oder so: Jede Standard-Lösung erzielt eine Verminderung fossiler Energie um mindestens 10%.
Erneuerbare Heizlösung ist günstiger als Ersatz der Ölheizung
Auch beim Heizungsersatz zählen letztendlich die Gesamtkosten: Nach der Investition fallen jedes Jahr Betriebs- und Unterhaltskosten an. Nach 20 Jahren Betriebszeit gilt deshalb: Die Gesamtkosten sind bei drei Standard-Lösungen mit erneuerbarer Energie gleich hoch oder tiefer wie bei einer Öl- oder Gasheizung.
Fazit: Heizen mit erneuerbarer Energie ist über alles betrachtet günstiger als mit einer Öl- oder Gasheizung –
und es lohnt sich langfristig. Besonders wenn man die künftige CO2-Abgabe einrechnet, die happig ausfallen könnte (Aufschlag von 20 auf bis zu 50 Rp. pro Liter Heizöl). Wichtig: der Bauherr hat bei den Standard-Lösungen die Wahl. Er kann auch eine «teurere» Lösung wählen, die ihm anderweitig Vorteile bringt.